Pressemitteilung vom 08.08.2012                      

 

Die Stimmung kippt: Zahlreiche Bürger von Diemelsee wenden sich gegen neue Windkraftanlagen im Naturpark

 

Bürgerinitiative sammelt über 700 Unterschriften gegen neue Windräder ! 

Die Unterzeichner der Erklärung wollen den Naturpark erhalten und fordern deshalb auf die Errichtung neuer Windräder im Naturpark zu verzichten.   Die Bürgerinitiative hofft dass die große Zahl der

Unterschriften, die sich gegen weitere WKA’s wenden, zu einer

Neubewertung der Sachlage durch das Parlament führen wird.

„Wir sind sicher dass die Parlamentarier die vielfältigen Bedenken der

Bürger gegen weitere Windkraftanlagen in Diemelsee ernst nehmen

werden“ erklärte Heinrich Hain. Die Bürgerinitiative verweist darauf dass durch ein eindeutiges Votum der Gemeindevertretung gegen Windräder im Naturpark Diemelsee diese auch verhindert werden könnten. Die Entscheidung und damit die Verantwortung in dieser Sache liegt eindeutig beim Parlament der Gemeinde, dem Gemeindevorstand

und dem Bürgermeister.

Die Initiatoren erklärten, dass bereits heute 73 Windkraftanlagen in der Gemarkung der Gemeinde Diemelsee stehen. Das sind mehr als 10% aller Anlagen in Hessen und mehr als 50% aller Anlagen im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Vor diesem Hintergrund ist das Argument des Überlastungsschutzes zielführend.

 

Im Rahmen eines Pressegesprächs erläuterten die Initiatoren die
Argumente der Bürgerinitiative.

Jürgen Schröder erläuterte, dass das Thema Windkraft in Diemelsee vollkommen neu von der politischen Seite (Parlament, Gemeindevorstand, Bürgermeister) aufgerollt werden muss. Bei Fassung des Aufstellungsbeschlusses zur Änderung des Flächennutzungsplanes konnten die Entscheider auf der politischen Ebene noch nicht mit einem derart großen Bürgerprotest rechnen. Diesen Protest muss man ernst nehmen; immerhin haben sich 700 Bürger dagegen ausgesprochen.

 

 

-          2 –

 

 

Es muss klar getrennt werden zwischen Gemeinwohl und Einzelinteressen. Die Entwicklung der Gemeinde Diemelsee ist dabei nicht aus den Augen zu verlieren.

Deshalb geht es lt. Schröder nicht nur um die Verhinderung des Windparks in Rhenegge, sondern um die Verhinderung weiterer Anlagen in Diemelsee (Sudeck, Stormbruch). …

 

Dipl.-Kfm. Heinrich Hain ging auf die wirtschaftlichen Gesichtspunkte des Vorhabens ein. Er erläuterte dass die bisherigen Windkraftanlagen die von der Gemeinde erhofften Einnahmen nicht erbracht hätten. Auch für neue Anlagen sollte man die Erwartungen

nicht zu hoch schrauben, da die Betreiber die ihnen möglichen „steuerlichen Gestaltungsspielräume“ nutzen werden um die Steuerbelastung so gering wie möglich zu halten. Herr Hain verwies zudem darauf dass durch die Errichtung der Windkraftanlagen

kein einziger neuer Dauerarbeitsplatz in Diemelsee entstehen wird.

Im Gegenzug wird das bestehende Potential der Gemeinde im Hinblick auf einen weiteren Ausbau als Tourismus und Fremdenverkehrsregion stark beeinträchtigt. Er verwies dabei auf ein

Positionspapier des Deutschen Tourismusverbandes E.V. (DTV).

„Die Chancen, die sich aus dem Kapital einer intakten Natur und Landschaft für einen naturverträglichen Tourismus eröffnen, müssen gewahrt werden. … Die Konzentration von Windenergieanlagen beeinträchtigt die touristischen Potenziale und den hohen Erholungswert vieler gewachsener Kulturlandschaften.“

 

 

Herr Lehmann vom Nabu Waldeck-Frankenberg beurteilte das Projekt aus naturschutzfachlicher Sicht.

Abschließend verwies Frau Dr. med. Almut Finke-Hain auf die gesundheitlichen Risiken einer weiteren Konzentration von Windkraftanlagen in der Gemeinde Diemelsee. Insbesondere verwies

sie auf die bisher nicht ausreichend untersuchten Auswirkungen des sog. Infraschalls, der durch die Windkraftanlagen erzeugt wird. Infraschall sind tieffrequente Schallwellen, die unterhalb der menschlichen Hörschwelle liegen und eine hohe Reichweite (bis zu

25 km messbar) haben. In verschiedenen Studien gibt es Hinweise

auf Schlafstörungen, Konzentrationsminderung, Leistungsabfall, Schwindel, Benommenheit sowie Störung des nächtlichen Cortisolrhytmus als Indikator für chronischen Stress. Resonanzphänomene im menschlichen Körper, insbesondere unter

der durch die Windkraftanlagen verursachten Dauerbelastung, sind noch nicht geklärt.

Die Belastung steigt mit Zunahme der Anlagen.

 

Die Bürgerinitiative stellte nochmals klar, dass man grundsätzlich die Bedeutung der Windkraft für eine sichere Energieversorgung nicht in Frage stellt.   Es gehe allein darum das rechte Maß zu finden. Die Bewohner von Diemelsee hätten mit den 73 Anlagen in Ihrem Gebiet bereits jetzt ein hohes Maß an Belastung auf sich genommen.

Der Naturpark sollte aus den genannten Gründen von Windkraftanlagen frei gehalten werden. Man appelliert an Gemeindeparlament, Gemeindevorstand und Bürgermeister entsprechende Beschlüsse zu fassen.

 

Die Unterschriftenaktion wird fortgesetzt. Die Unterschriftenlisten liegen in der Apotheke, Geschäften und Arztpraxen in Adorf aus.

 

v.i.S.d.PG: Heinrich Hain, Knappstr. 14, 34519 Diemelsee-Rhenegge

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